Kraulschwimmen lernen; Die Kunst des Gleitens
Die Weltbesten Schwimmer im Kraulschwimmen (Michael Phelps und Paul Biedermann) sind 1,93m bzw. 1,92m. Man muss aber keine 1,90m groß sein um schnell und energiesparend zu Kraulen. Viel wichtiger ist es, die Grundsätze des „Langmachens“ im Wasser anwenden zu können.
In swimming only 15-25% of performance is given by body fitness/conditioning: all the rest, an enouruous rest of 75-85% is technique an efficiency.“ Blythe Lucero, Schwimmtrainerin aus den USA
Kraulschwimmen lernen – die Körperposition im Wasser
Als Menschen fühlen wir uns wohl, solange wir uns auf dem Festland bewegen. Wir haben gelernt, uns in aufrechter Position an Land fortzubewegen. Ein guter Schwimmer muss eine horizontale Körperposition im Wasser einhalten können. Die Fertigkeit unser Gewicht nach vorne und von einer Seite auf die andere Seite zu verlagern, müssen wir im Wasser erst erlernen.
Kraulschwimmen Technik – was die Rumpfstabilität mit der Wasserlage zu tun hat
Das Erlernen einer guten Gleitbewegung ist eine entscheidende Voraussetzung für das effiziente Schwimmen. Unsere Wirbelsäule und die Kraft unserer Rumpf-Becken-Region sind entscheidende Faktoren. Die Rumpfstabilität (engl. Core stability) ermöglicht uns aufrecht zu stehen, und ist enorm wichtig um richtig gleiten zu können. Schwimmer sollten daher Ihrem Rumpfbereich (engl. Core), besondere Aufmerksamkeit widmen. Die Verbesserung dieser Fertigkeit ermöglicht es dem Schwimmer, seinen Wasserwiederstand zu verbesseren. Ein Schwimmer der eine ausgeprägte Rumpfkraft besitzt, hat das Gefühl „Bergab“ zu schwimmen.
Kraul schwimmen – wie man in jeder Lage richtig durchs Wasser gleitet
Es gibt grundsätzlich 2 Arten des Gleitens. Die einfachere Art, ist das Gleiten nach dem abstoßen vom Beckenrand.
- die Arme sind gestreckt und die Hände sind möglichst übereinander
- der Kopf ist zwischen den Oberarmen und das Gesicht schaut zum Beckenboden
- die Rumpf-Becken-Region ist gespannt
- die Beine und die Füße sind so gestreckt, als würde man auf den Zehenspitzen stehen
Das Gleiten während des Schwimmens
- der linke Arm hat gerade die lange Unterwasserdruckphase beendet und taucht auf Höhe des halben Oberschenkel auf
- der rechte Arm ist nach vorne gestreckt und nahe der Wasseroberfläche
- die Kopfposition unterstützt die Körperstreckung
- der Schwimmer „gleitet“ wie ein U-Boot flach im Wasser
- der Frontalwiderstand wird durch die Seitenlage des Körpers reduziert
- das Schultergelenk ist frei, der Arm kann locker und entspannt nach vorne schwingen
Kraulschwimmen Übungen – Grundlagenübungen zum Gleiten
Kraulen – Übung Nr. 1 pures Gleiten
Sie stoßen sich vom Beckenrand ab. Dazu tauchen Sie bis zum Beckenboden ab und versuchen dann so weit wie möglich zu gleiten. Ohne Beinschlag und ohne mit den Händen zu „paddeln“. Als kleinen Anreiz wird die Auftauchstelle mit einem Tauchring makiert. Im nächsten Versuch probieren Sie ein Stück weiter zu gleiten als zuvor.
Kraulen – Übung Nr. 2 Bewegungskette
In einem ruhigen Bereich des Schwimmbeckens beginnen Sie in linker Seitenlage. Beide Arme liegen am Körper an. Die Beine führen einem leichten Beinschlag aus. Den Blick richten Sie zum Boden, ohne den Kopf dabei anzuheben. Nun lehnen Sie sich auf die linke Schulter, um zu spüren wie das Wasser Sie trägt. Als nächstes versuchen Sie den rechten Arm und die rechte Hüfte etwas über der Wasseroberfläche zu halten. Den Kopf halten Sie tief im Wasser in Verlängerung der Wirbelsäule. Zum Atmen drehen Sie nun den Kopf leicht aus dem Wasser. Die Wasserlinie soll dabei vom Kinn entlang des Haaransatzes führen. Die Übung wiederholen Sie mehrfach auf beiden Seiten.